Die Verweisungsklausel in der Berufsunfähigkeitsversicherung

Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es so einiges zu beachten. Vor allem sollte man ins Kleingedruckte schauen.⁠ ⁠

  1. Abstrakte Verweisung⁠
    Der Begriff „abstrakt“ hat im Duden an zweiter Stelle die Bedeutung:⁠ „sich [nur] im Gedanklichen, Theoretischen bewegend [und keinen unmittelbar feststellbaren Bezug zur Wirklichkeit habend]“⁠ ⁠ Beinhaltet ein Vertrag die abstrakte Verweisung, so kann neben deinem zuletzt ausgeübten Beruf auch geprüft werden, ob du einen ähnlichen Beruf ausüben könntest, der zumutbar ist und deiner Lebensstellung entspricht. Man verweist dich im Zweifel also auf einen anderen Job, den du noch machen könntest, und das unabhängig davon, ob das der Arbeitsmarkt hergibt. Theoretisch könntest du also was anderes machen, praktisch ist das aber nicht realisierbar.⁠ ⁠
    Die Gute Nachricht:⁠ Die meisten (und alle guten) BU-Tarife verzichten schon lange auf die abstrakte Verweisung.⁠ ⁠
  2. Konkrete Verweisung⁠
    Die erste Bedeutung von „konkret“ im Duden ist⁠ „als etwas sinnlich, anschaulich Gegebenes erfahrbar“.⁠ ⁠ Auf die BU übertragen heißt das:⁠ Wenn du dir im Laufe deiner Berufsunfähigkeit selbst einen konkreten, anderen Job suchst, darf der Versicherer die BU-Rente einstellen.⁠ ⁠ Dabei ist geregelt, dass du mit diesem Job deinen finanzielle und soziale Stellung halten musst.
    Du darfst also z.B. nicht deutlich weniger als vorher verdienen (max. 15-25%, je nach Tarifwerk).⁠ ⁠ Diese Regelung haben fast alle Versicherer in ihren Tarifen.
    Das ist auch ganz logisch. Wenn du wieder arbeiten gehen kannst und das auch tust und dabei nicht schlechter dastehst als vorher, dann bist du auch nicht mehr auf die BU-Rente angewiesen.⁠ ⁠ ⁠
  3. Bedeutung⁠
    Laut einer Erhebung des GDV aus dem Jahr 2018 entfallen nur 1,2% aller abgelehnten BU-Anträge auf die Verweisungsklausel (konkrete und abstrakte). Wenn man dazu noch berücksichtigt, dass 78% aller BU-Anträge bewilligt werden, ergibt sich, dass die Klausel nur in 0,26% aller BU-Fälle eine Rolle spielt. ⁠ ⁠
  4. Fazit:⁠ Gut, dass diese Punkte geregelt sind, aber es gibt wichtigere Dinge, die du beim Abschluss einer BU beachten solltest!⁠ ⁠

Jetzt Termin vereinbaren!

#fragconny⁠

Verfasser: Cornelia Frankenberg, Versicherungsmaklerin, Ilmenau

FacebookLinkedInInstagram