Was ist die Gliedertaxe?

Die Gliedertaxe begegnet uns in der Unfallversicherung. Sie dient dazu, die Höhe der

Versicherungsleistung nach einem Unfall möglichst objektiv zu bestimmen.⁠ ⁠

Dabei wird jedem Körperteil ein sogenannter Taxwert zugeordnet.⁠
Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft hat u.a. folgende Mindestempfehlungen ausgegeben (viele Versicherer bieten aber sehr viel bessere Taxen):⁠
Ganzer Arm – 70%⁠
Bein bis über Mitte des Oberschenkels – 70%⁠
Kompletter Fuß – 40%⁠
Ein Auge – 50%⁠ ⁠

Bleibt nach einem Unfall ein dauerhafter Schaden, so werden die geschädigten Körperteile begutachtet und geschaut, in welchem Maße sie eingeschränkt sind. Von einer leichten Beeinträchtigung (z.B. erschwerter Fußhub oder leichte Sehminderung) bis zur vollkommenen Funktionsunfähigkeit (z.B. Blindheit, komplette Lähmung oder Verlust der Gliedmaßen) wird die Beeinträchtigung auch wieder in % angegeben.⁠ Die Invalidität eines Körperteils bemisst sich dann aus dem Produkt von Gliedertaxe und Beeinträchtigung (Vorschäden werden rausgerechnet).⁠

Beispiel:⁠
Taxwert Fuß: 40%⁠
Beeinträchtigung durch den Unfall: 50% ⁠
Ergibt einen Invaliditätsgrad von 40% x 50% = 20%⁠ ⁠
Jetzt schaut man in der entsprechenden Leistungstabelle des eigenen Vertrags und ermittelt daraus die Versicherungsleistung.⁠ ⁠ Sind mehrere Körperteile betroffen, so werden die einzelnen Invaliditätsgrade addiert (max. 100%) und dann die Leistung ermittelt.⁠ ⁠
Je höher der Taxwert, desto höher ist in der Regel auch die Entschädigung.⁠ ⁠ Die Gliedertaxe spielt also eine entscheidende Rolle in der Bemessung der Versicherungsleistung. Deswegen ist es super wichtig, bei der Wahl des richtigen Tarifs auch ins Kleingedruckte zu schauen. Das kann im Leistungsfall einen Unterschied von vielen tausend Euro machen!⁠ ⁠
#fragconny⁠

Verfasser: Cornelia Frankenberg, Versicherungsmaklerin, Ilmenau

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